Nicht zu glauben - 1:8

S'Eis
Matchbericht

Nicht zu glauben - 1:8

26.10.2025
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Der FC Neftenbach gewinnt auf der Mettlen Weisslingen mit 8:1 und erobert die Tabellenspitze. Deren Captain Yannik Widmer lobt den Gegner: "Dass Ihr [Wisliger] Tabellenvorletzter seid, ist schwer zu glauben." Ein schwacher Trost.

Von Lob kann man sich nichts kaufen. Und auch nichts vom Zuschauer-Resümee nach 30 Minuten: "Wislig müsste in Führung liegen". Bis dahin hatten zwei überraschte Schützen das leere Tor verfehlt; selbst der Versuch, einen indirekten Freistoss (nach Rückgabe) aus 7 Metern aufs Tor zu bringen, war misslungen. Und hinten schlug es drei Mal ein - alle drei Treffer Geschenke nach haarsträubenden Fehlern (eigener Pass in die Gefahrenzone, Pass aus dem 16er in die Füsse des gegnerischen Stürmers, Fehlgriff bei einem zentral geschossenen Freistoss). Bis zur Pause traf immerhin Rückkehrer Cyrill Doghmani (nach mehrmonatiger Verletzung) zum 1:3. Nach der Pause gab's den nächsten Hochkaräter für Wislig, doch nach dem vierten Gegentor (mit dem 6. Torschuss!) war Neftenbach endgültig auf der Siegerstrasse.

Im Fussball zählen Punkte. In Wislig auch. Doch aktuell steht etwas über allem: die Entwicklung nach dem radikalen Umbruch in der 1. Mannschaft. "In Zone 1 [Verteidigung] mussten wir unser Stellungsspiel und Sicherheit finden", sagt Coach Alban Uruqi. Das ist - so paradox es auch tönt bei der Anzahl der Gegentreffer - gelungen. Die Kette steht gut, die Abstände passen, die Mehrzahl an Sprintduellen wird gewonnen. "Wir transportieren auch den Ball recht gut in Zone 2. Doch wie wir von dort über aussen und durch die Mitte in die Gefahrenzone kommen, müssen wir weiter lernen. Ich sehe Fortschritte. Aber es war schon bis jetzt harte Arbeit - Respekt vor meinen Jungs - und wir haben viel Arbeit vor uns", so der Headcoach. "Niederlagen machen weh", aber das Team hält zusammen. "Es gibt intern keine Vorwürfe, nur sachliche Kritik und Lernbereitschaft."

Davon konnte sich zuletzt sogar Präsident Olaf Irrgang überzeugen, als er vor zwei Wochen vom Coach mit in die Kabine genommen wurde: "Der direkte Kontakt hat mir richtig gut getan und Sorgen genommen. Die jungen Männer sind respektvoll untereinander und gegenüber dem Trainer. Sie schätzen es, für Wislig zu spielen. Sie halten zusammen und sind selbstkritisch, nehmen sich zugunsten eines besseren oder trainingsfleissigeren Kollegen zurück. Wirklich imponierend. Ich hatte Sorge, dass die Ergebnisse auf die Stimmung schlagen und deprimieren. " Dass eine Woche später grausame 20 Minuten in Kempttal (2.) und  unfassbare Fehler in der Startviertelstunde gegen Neftenbach (1.) bessere Resultate verunmöglichten, "ist wirklich hart. Ich möchte nicht sagen unverdient, denn im Fussball gewinnt nun mal der, der weniger Fehler macht. Wir werden sie abstellen müssen, das steht ausser Frage. Aber dieses Team ist nicht so schlecht, dass es mit 2:6 und 1:8 verlieren muss."

So bleibt die Hoffnung, dass sich das Team im letzten noch anstehenden Hinrundenmatch (gegen Seuzach) punktet und sich dann gut auf die Rückrunde vorbereitet. Alban Uruqi: "Die Vorbereitungszeit fehlte uns wirklich. Wir planen jetzt ein Trainingslager und mehrere Testspiele. Wir wollen die nächsten Schritte gehen".

Wislig verhalf  dem FC Neftenbach nicht nur zum Sprung auf Tabellenplatz 1. Auch deren Spieler Nummer 10 ist nun top: Manuel Mosimann erzielte fünf Treffer und steht in der Torjägerliste ganz oben. Glückwunsch aus Wislig!

FCW: Biberstein; Kirsche - Gade - Qazimi, Hajrullahu, Milici, Manten, Belser, Zeindler - Müller, Doghmani. Ersatz: Riederer, Zeqiri, Prosdocimo, Letaief, Aliu, Nohl und Kihm.

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