Weisslingens Viertligamannschaft vollzieht einen Umbruch. Einen sehr grossen Umbruch! Zehn Spieler kicken nicht mehr im Eins, trotzdem werden 19 bis 25 Spieler zum Kader gehören. Angeführt werden sie von einem neuen Trainer, ernannt nach einstimmigem Vorstandsbeschluss: Alban Uruqi ist Headcoach im FC Wislig. Er nimmt die Herausforderung gern an.
Alban Uruqi ist ausgebildeter Bauingenieur und Bauzeichner, aktuell als Koordinator Projekte in der VBG AG tätig und wohnt seit etwa fünf Jahren mit seiner Familie in Illnau.
Schon im Jahr 2020 trat er in den FCW ein (als Aktivspieler der 1. Mannschaft und der Senioren), übernahm später die A-Junioren-Mannschaft des Teams Wislig-Russikon-Fehraltorf als Headcoach gemeinsam mit Christoph Hochuli, heute Präsident im FC Russikon. Der 33jährige Trainer mit UEFA-C-Diplom prägte die Entwicklung des jungen Teams, brachte seine Erfahrung als ehemaliger Zweitligaspieler, ausgebildeter Schiedsrichter und Jugendförderer (Praxisbildner im Lehrberuf) ein … und hinterliess Spuren.
Umbruch und Aufbruch
Am 19. Januar 2025 kommunizierte der Vorstand den einstimmigen Entscheid für eine Neuausrichtung (Link) die 1. Mannschaft betreffend. Nicht wegen unzureichender sportlicher Erfolge (zuletzt 15 Siege in 68 Pflichtspielen). In Wislig gibt’s Wichtigeres als Punkte und Aufstiege. Vielmehr wurden die Positivität und Begeisterung vermisst, einfach Zuversicht und «die Freude am Freude-bereiten». Das Eins hat Strahlkraft – auf alle im Verein und im Umfeld. «Man kann verlieren und trotzdem Sieger der Herzen sein. Wir wollten, dass Spieler, Staff, der ganze Verein inklusive Zuschauer und Sponsoren, mit deren Hilfe wir gerade unseren Sportplatz zukunftstauglich machen, Freude haben und gute Laune verbreiten», sagt Präsident Olaf Irrgang.
Darauf geht der neue Headcoach gleich ein: «Begeistern können wir mit Fähigkeiten. Fähigkeiten muss man lernen, mit Freude und im Flow. Mit Anstrengung, die Spass macht, weil man spürt, wie man sich verbessert. Im Training und im Spiel, mutig und mit Cleverness. Es wird Zeit benötigen. Aber wir glauben an uns und gehen diesen Weg alle gemeinsam.»
Ob seine Mentalität ankommt? «Sie muss nicht ankommen. Sie ist bei denen, die mitmachen, schon vorhanden. Wir werden etwas aufbauen. Niemand ist überheblich; niemand glaubt, ohne ihn geht nichts. Wir schaffen es nur vereint. So ist Fussball.»
In den ersten Monaten will Alban Uruqi ein stabiles Spielsystem lehren. «Das wird einige Matches und Trainingswochen Zeit benötigen. Und dann kommt das zweite und dritte», grinst er vielsagend und fügt sachlich an: «Ein Einstieg im Winter mit längerer Vorbereitungsphase ist eigentlich besser geeignet, aber wir nehmen, wie es kommt.»
Auch zur oft zitierten Wisliger Liideschaft will sich Uruqi äussern: «Fussball-Leidenschaft heisst nicht einfach rennen und powern. Das hat die Mannschaft fast immer gemacht, da kann man ihr nichts vorwerfen. Wir müssen uns Fähigkeiten aneignen. Wir müssen leidenschaftlich lernen, wann und wie Antritte, Sprints, Zweikämpfe, Laufwege, Standards und Torschüsse clever ausgeführt werden oder wie wir in welcher Spielsituation agieren. Das gefällt mir und wie ich merke, auch meinen Spielern.»
Heimkehrer und Neuzugänge
Im Team kommt es wegen zehn Abgängen zu einem ungewohnt grossen Umbruch: Joel Rümmeli und Jonas Meilinger (Ziel unbekannt), Dylan Albero (wechselt zum FC Russikon), Andri Kienast, Janis Schönenberger, Remo Burri, Noe Sollberger, Ramanathan Nirupathas sowie Nicolas Zulliger (Rücktritt 1. Mannschaft) und Nico Gulmini (verletzungsbedingt) hören auf.
Einige Abgänge sind nicht nur aus Sicht des Vereinskassiers ärgerlich, denn gemäss Statuten ist am 31. März Fristende für Kündigungen auf den Sommer, damit der Verein Planungssicherheit hat. Einige entschieden sich im Mai und Juni, Nachzügler sogar erst im Juli. So blieben nicht mal eine handvoll Wochen, um das Kader zusammenzustellen. Die Abgänge nimmt der neue Headcoach professionell zur Kenntnis. «Ich bin generell der Meinung, dass gehen und kommen darf, wer möchte. Ich arbeite mit jedem, der für den FCW spielen will.»
Zur Freude vieler gibt es einige Rückkehrer nach Wislig. Tatsächlich kommen sechs Spieler in die 1. Mannschaft, die eigentlich vorhatten, Teil einer neuen 2. Mannschaft zu sein. Weitere sechs kehren dank der Aufbruchstimmung heim nach Wislig, kicken vorerst bei den B-Junioren.
Zum Wisliger Kern 2025/2026 gehören: Cyrill Doghmani, Luan Belser, Denis Prosdocimo, Yannik Riederer, Dylan Kihm, Joshua Biberstein, Andi Bachofner, Kevin Schurter, Jan Nohl, Daniel Gade, Nico Boccuzzo, Nando Jakob, Lorent Zeka. Gleiches gilt für Mischa Gade, Tobias Pfenninger, Loris Haun und Julien Mörgeli, die aktuell jedoch in Weiterbildung bzw. im Militär sind.
Kyle Kihm – Bruder von Dylan - stösst neu zum Team, dazu vier viertligaerfahrene Neuzugänge (plus zwei, die noch Bedenkzeit haben). Sie werden auf www.fcweisslingen.ch kommuniziert, wenn die Beitrittsformulare unterschrieben sind. «Das sind 19-21 verfügbare Spieler und 25 insgesamt, damit kann man gut arbeiten», so Uruqi.
Sportchef Dani Haags kommentiert den Umbruch: «Die Mannschaft hat […] Veränderung auf die neue Saison gewünscht. Diesen Wunsch haben wir meiner Meinung nach erfüllt. Einige unerwartete, nicht ganz einfache Entscheidungen haben wir in der letzten Meisterschaftswoche getroffen. Der Umbruch ist grösser, als ich mir dies zum Start der Rückrunde gedacht habe. Veränderungen mag nicht jeder, das bin ich mir bewusst. Spieler, die teils seit den Junioren für den Verein spielten, haben sich entschieden, den FC Wislig zu verlassen, ja das schmerzt. Ich bin ehrlich, meine Motivation hat auch gelitten, aber ich glaube an den Umbruch, wir stehen wieder auf, wir sind Wislig! Nun beginnt eine neue Saison mit Alban als Headcoach und vielen neuen Gesichtern. Wir haben eine neue Mannschaft aus bestehenden und erfahrenen 1 Spielern, Spielern aus dem 2 und einige Neue. […] Mir ist bewusst, dass sich diese Mannschaft zuerst wieder finden muss, aber diese Zeit haben sie auch. Alban hat dieses Kunststück bei den B und A Junioren schon einmal erfolgreich gemeistert und mit seinem Fachwissen ist er genau der Richtige. Ich wünsche ihm und der Mannschaft viel Spass, findet zusammen und feiert gemeinsam Erfolge!»
Die Spieler des «Team Zukunft», wie es der Vorstand nennt, werden als Erste in die neu gebaute Kabine einziehen. «Wir mögen es allen gönnen, die dabei sind und dabeibleiben, bis auch die Ostkurve zukunftstauglich ist. Es wird mega Spass machen, für Wislig zu spielen.» Wie Ressortleiter Infrastruktur Bruno Schmitz verkündet, soll der Kabinenhausbau am 15. August offiziell übergeben und somit Teil 1 der Verbesserungen abgeschlossen werden.
Zweitligist im Cup, Legendenspiel und Los geht’s
Saisonauftakt ist am Sonntag, 17. August, 11 Uhr mit einem Knüller in Cuprunde 1: Zu Gast auf der Mettlen ist Zweitligist SC Veltheim.
Eine Woche später ist Legendenspiel (22. August, 19 Uhr) und am Sonntag, 11 Uhr, erster Ligamatch auf der Mettlen gegen den FC Töss 2.
Ende August ist Dorfete-Wuchenend – auch dort ist der FCW vertreten, u. a. mit Akteuren der 1. Mannschaft.
Der Vorstand wünscht dem neuen Headcoach und allen Spielern viel Freude. Nehmt die Aufbruchstimmung mit auf den Platz. Wir stehen hinter Euch!