Derbyniederlage in Fehraltorf

Wislig verliert das Derby beim FC Fehraltorf. Dem 0:2 aus der 1. Halbzeit läuft das Team von Interimscoach Oliver Büchler vergeblich hinterher und kann sich trotz Feldüberlegenheit im zweiten Abschnitt keine zwingende Torchance erarbeiten.
Es war ein Sieg des Systems. Auf dem nach zweitägigem Regenfall tiefen Rasen fiel die physische Robustheit, Aufsässigkeit und Zweikampfstärke der Fehraltorfer noch mehr ins Gewicht. Zudem gelang es dem Heimteam, sich für den hohen läuferischen Aufwand in der 1. Halbzeit mit zwei Treffern zu belohnen. Ohne den Vorsprung wäre die taktische Variante wohl nicht aufgegangen. Denn Fehraltorfs Kräfte schwanden. Schade nur, dass Weisslingen daraus in seiner aktuellen Verfassung keinen Profit schlagen konnte.
"Wir haben in Halbzeit 1 leider nicht umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten", resümierte Headcoach Oliver Büchler nach Spielende.
Im benannten Spielabschnitt beeindruckte Fehraltorf mit überfallartigem Umschaltspiel und hohem Lauftempo. Bezeichnend, dass es nach einem Eckball für Weisslingen kurz vor der Pause nur 30 Sekunden später einen Corner für das Heimteam gab. Bezeichnend auch, dass das 1:0 nach Ballgewinn im Mittelfeld und einem schnellen Pass in die Tiefe fiel. Wenige Minuten vor der Pause schob Fehraltorf's Nummer 5 den Ball völlig freistehend (nach Alleingang) rechts am Tor vorbei. Die zwei Aktionen setzten Wislig mental zu und führten zur nächsten Unachtsamkeit, die der FCF prompt zum 2:0 nutzte. "Wir hatten zu viele Abspielfehler. Der Ballführende hatte kaum Anspielstationen und zögerte ... unter Druck erfolgte dann der Fehlpass, auch in der Vorwärtsbewegung. Das spielte Fehraltorf in die Karten", meinte auch Sportchef Urs Vonwyl.
In der 2. Halbzeit verbuchte Weisslingen mehr Ballbesitz. Fehraltorf gewährte den Gästen mehr Freiraum - nicht etwa absichtlich, sondern weil die Kräfte spürbar schwanden. Aber mit (taktischem) Geschick verwaltete das Heimteam den Vorsprung. Wenn Weisslingen ansatzweise in den Spielfluss kam und kombinierte, erstickte Fehraltorf den Keim ... und sei es nur durch zahlreiche Spielerwechsel. Der FC Wislig minimierte seine Fehlerquote nicht, spielte lange Bälle nicht auf die Flügel, sondern stets in die Mitte, wo Fehraltorf mit Kopfball- und Zweikampfstärke nichts anbrennen liess. Nur eine Torchance verbuchte Weisslingen, als Egli am rechten 5 m-Eck weder schiessen, noch den Goalie umkurven konnte.
Dennoch vermittelte der Match auch Mut für die nächsten Aufgaben: Die Körpersprache der Wisliger, die Präsenz war spürbar aktiver, der Wille erkennbar. "Nach zwei Trainingseinheiten wäre ein Erfolg hier eine willkommene Überraschung gewesen, das wusste ich", sagt Oliver Büchler. "Aber wir haben einen klaren Plan und wissen, was es zu verbessern gilt."
Weil auch Uster und Volketswil verloren, bleibt es eng im Tabellenkeller der 3. Liga, Gruppe 3. Einzig Effretikon scheint dem Abstiegskampf zu entkommen, steht punktgleich mit dem FC Oerlikon-Polizei auf Rang 9 (17 Punkte).
Nächste Woche kommt's zum Mega-Event in Weisslingen. Beim Heimmatch gegen Witikon "soll die Mettlen beben", wenn alle Junioren, Freunde und Supporter des FC Wislig aufgeboten sind, um das Team zu unterstützen (siehe Sonderberichte auf dieser Webseite).