Zahlreiche Zuschauer am Sportplatz Mettlen verfolgen das erste offizielle Spiel seit Beginn der Corona-Krise, das der FC Weisslingen mit 0:2 verliert. Über die Leistung des Heimteams sind sie keineswegs enttäuscht.

Das frühe Cup-Aus besiegelten die Gäste aus Herrliberg mit zwei Treffern in den letzten fünf Spielminuten. Ein Freistoss aus der Spielfeldmitte wurde lang ans linke Torraum-Eck gespielt. Die Kopfballverlängerung auf den Torschützen, der in der Torraum-Mitte postiert war, gab wegen vorheriger in der gleichen Spielsituation vermeintlichen Offside-Position für Diskussionen Anlass.

Doch der Schiedsrichter, über 90 Minuten souveräner Spielleiter, gab den Treffer. Nur zwei Zeigerumdrehungen später führte ein schöner Angriff über die linke Seite zu Captain Kevin Linder, der seinem in Richtung Penaltypunkt gesprinteten Mitspieler mustergültig zum 2:0 auflegte.

Die Niederlage trübte die Wiedersehensfreude der Zuschauer keineswegs. Die neuformierte Wisliger Mannschaft hatte zumindest eine Halbzeit lang engagierten, strukturierten, zweikampfstarken Fussball geboten. Headcoach Paco Sanchez musste auf den (sich in der Vorbereitungsphase) verletzten Fabio Girola verzichten, genauso wie auf Dominic Rütsche (Militär). Die Innenverteidiger Irminger und Doghmani standen erst gegen Ende der 1. Halbzeit unter Druck, als Herrliberg sich gegen die stark gestarteten Wisliger befreien und das Spiel an sich reissen konnte.

Bis dahin hatte Weisslingen gar mehr vom Spiel; schon die erste Torchance nach 80 Sekunden hätte gut und gern das 1:0 bringen können; überrascht konnte Andri Kienast den Ball nicht kontrollieren oder gar versenken. Überhaupt spielte Wislig konzeptionell gut über die Aussenbahn, Silvio Girolas scharfe Hereingaben (auch aus dem Halbfeld) setzten Herrlibergs 3er-Abwehr gehörig unter Druck. Neu-Stürmer Rümmeli behauptete Bälle gut, die zentralen Mittelfeldspieler Ernst und Albero ackerten defensiv zweikampfstark und eroberten einige Bälle im Herrliberger Aufbauspiel.

Im zweiten Durchgang - wie schon wenige Minuten vor der Pause - kontrollierte Herrliberg die Partie; vor allem, weil das Gastteam nun "höher stand" und mit 10 Mann in des Gegners Hälfte Wislig schon im Aufbauspiel unter Druck setzen konnte. "Bis uns der Schnuuf ausging, haben wir die Sache nicht schlecht gemacht", konstatiert Paco Sanchez den ersten offiziellen Auftritt seiner Truppe. "Herrliberg ist ein starker Drittligist, sie haben breite Spielerkader [mit zwei Drittligateams und einem Promotionsteam in der B-Jugend], sie sind weiter als wir in der Vorbereitung, was auch die Testspielergebnisse deutlich machen. Wir können auf unserer Leistung gut aufbauen. Es war gegen Ende ein typisches Cupspiel, dass von dem entschieden wird, der das erste Tor macht".

Ihren Einstand im Fanionteam Weisslingens gaben Lionel Derron, Jonas Meilinger und Luan Belser sowie der vom FC Wetzikon "heimgekehrte" Joel Rümmeli.

Am nächsten Wochenende startet die Drittliga-Meisterschaft. Weisslingen gastiert am Sonntag um 12.30 Uhr beim FC Rüti 2.

FCW: Bosshard - Astl, Irminger, Doghmani, Andres Zulliger - Ernst, Albero, Kienast, Silvio Girola - Livio Girola (C), Rümmeli. Ersatzspieler: Büchler, Derron, Meilinger, Belser, Lehmann, Rosen