De Wisliger: "Gemeinderat steht hinter den Plänen für die Mettlen"

Im aktuellen Weisslinger Mitteilungsblatt "De Wisliger" bekennt sich Gemeindepräsident Andrea Conzett zum Ausbau der Sportanlage Mettlen. Der FCW-Vorstand dankt.
Nachdem in der April-Ausgabe FCW-Ressortleiter Infrastruktur Hanspeter Egli und TC-Präsident Kay Bürgler den Bedarf umschrieben und im Besonderen den ideellen Zweck der Sportanlage betonten, meldet sich nun Gemeindepräsident Andrea Conzett zu Wort.
Die "Nutzungsstudie Mettlen" hatte den Bedarf - so wie zuvor vom FCW dargelegt - bestätigt. Die Sportanlage ist idyllisch und von Einheimischen wie Besuchern geschätzt, hinkt jedoch wiederholt verbandsrechtlichen Vorgaben hinterher. Anpassungen und Renovationen sind kostenintensiv, stehen kaum mehr in Relation zu einer Neu-Investition. Im Besonderen das Kabinen-Gebäude entspricht bei Weitem nicht den Anforderungen.
Die Kosten - das offenbarte die Nutzungsstudie auch - sind "nicht ganz ohne, aber doch in einem vertretbaren Rahmen", so Conzett. Die Kommission für den Ausbau der Sportanlage werde die "technische Machbarkeit erörtern [...], Finanzierungsmöglichkeiten ausloten [und den] politischen Prozess bis zur Abstimmung begleiten".
"Es ist mir wichtig festzuhalten, dass der Gemeinderat hinter einem Ausbau der Mettlen steht. Es geht schlussendlich um die Frage, ob wir in Wislig einen Fussballclub wollen oder nicht. Der Gemeinderat ist der Ansicht, dass der FC eine wichtige Funktion in der Gemeinde einnimmt, indem er viele Jugendliche von der Strasse abhält und dadurch einen Beitrag zu Ruhe und Ordnung in der Gemeinde leistet und vielleicht sogar mithilft, Sozialfälle zu vermeiden."
Dank vom Vereinspräsident
Für dieses öffentliche Lob bedankt sich FCW-Präsident Angelo Chidichimo in einem Brief (18.05.2020) auszugsweise: "Das ist ideeller Zweck unseres Vereins. Punkte, Resultate, Tore sind zweitrangig, auch wenn sie das Zusammengehörigkeitsgefühl und die Leidenschaft der Beteiligten stärken. Im Vordergrund jedoch steht der soziale und solidarische Gedanke."
Nach wie vor gibt es 180 Kicker, die sich - gerade jetzt nach Monaten der "Abstinenz" - danach sehnen, endlich wieder in der Gesellschaft ihrer Clubkameraden der sportlichen Betätigung nachzugehen. Sie schätzen auch die zum Beispiel erforderliche terminliche Disziplin (Trainingszeiten etc.), eben weil in der Gruppendynamik des Vereinslebens Motivation und Engagement weitaus höher sind. Werte wie Solidarität und Gemeinschaftsorientierung bekommen - so sie überhaupt jemals zurückgedrängt waren - durch Corona einen neuen Schub. "In vielen Anrufen und Mails" spürt Vizepräsident Olaf Irrgang "dass viele von uns wissen, was wirklich zählt. Früher, schrieb mir ein Mitglied, galt ich als Aussenseiter, weil ich keinem Verein angehörte."
Vereine helfen, Kultur zu fördern. Sie sind zuweilen gar Schnittstelle zwischen Gemeindeverwaltung und Bevölkerung. "Gerade darum ist der kooperative Ansatz bei der Zusammenarbeit von zentraler Bedeutung".
Das Schweizer Vereinsleben vom Untergang bedroht?
Herbert Ammann, Geschäftsleiter der Schweizerischen Gemeinnützigen Gesellschaft (SGG) nennt das Aussterben der Vereine "eine Mär. Was sich verändert hat, ist die soziale Kontrolle, die heutzutage weit weniger streng ist als früher. Einen grundsätzlichen Einbruch an Freiwilligkeit und Vereinsleben hatte das nicht zur Folge. Man kann höchstens sagen, dass die Freiwilligkeit noch freiwilliger geworden ist". 100'000 Vereine gibt es schweizweit, also ungefähr einen Verein pro 80 Einwohner (davon ein Drittel Sportvereine, allein 2'400 Sportvereine im Kanton Zürich mit 42'000 Ämtern durch ehrenamtliche oder entschädigte Mitarbeiter, allein der Fussballverband hat in den sieben Jahren vor 2017 einen deutlichen Zuwachs von 10'000 Kickern verzeichnet). Sie bestehen nicht nur zum Selbstzweck.
Die Zusammenarbeit von Vereinen und Gemeinden wird in kommenden Jahren immer wichtiger. Denn der Staat kann und soll nicht alles abdecken. Dementsprechend bedeutend ist es, eine aktive und vitale Zivilgesellschaft zu haben und diese auch zu fördern. Sportvereine, im Besonderen die auf dem Land leisten hierbei den grössten Beitrag.
Vergleiche auch die Studie im Auftrag des Kanton Zürich (Sportamt), 2017 vom Observatorium Sport und Bewegung Schweiz (Bürgi, Lamprecht, Gebert und Stamm): https://sport.zh.ch/internet/sicherheitsdirektion/sport/de/Projekte/VereinsstudieKantonZH/_jcr_content/contentPar/downloadlist_0/downloaditems/3440_1506946069045.spooler.download.1506945978661.pdf/170922+Gesamtbericht+Vereinsstudie+ZH.pdf